Die Perimenopause ist eine der vier Phasen der Wechseljahre der Frau, eine Zeit etwa zwei Jahre vor und nach der Menopause. Auch hier geht es darum, dass der Eisprung immer häufiger ausbleibt und um die immer weniger werdende Produktion des Sexualhormons Progesteron.

Diese Phase ist die Zeit des eigentlichen „Wechsels“ mit den besonders stark auftretenden Beschwerden des Klimakteriums. Wir sprechen nicht von Symptomen, denn die Wechseljahre der Frau sind keine Krankheit:

Hitzewallungen und Schweißausbrüche

Bis zu 90 Prozent aller Frauen haben während der Wechseljahre mit Hitzewallungen zu tun. Das kann sehr unangenehm sein, weil die Schübe zwischen drei und zwanzig Mal am Tag vorkommen. Schließlich dauern die Wallungen in der Regel auch einige Minuten an. Sie beginnen mit einem Druckgefühl im Kopf, gefolgt von den Schüben, die sich über Oberkörper, Hals und Gesicht ausbreiten.

Der Blutdruck steigt, die Frau beginnt zu schwitzen. Auch der Herzschlag steigt. Nach einiger Zeit legt sich der erhöhte Herzschlag wieder und das Schwitzen lässt nach. Genau sind die Hitzewallungen noch nicht erforscht, Experten nehmen an, dass der sinkende Östrogenspiegel die Ursache ist und eine verstärkte Ausschüttung von Adrenalin.

Nachlassende Libido

Nicht nur, dass es im Klimakterium zu den typischen Wechseljahresbeschwerden wie vaginaler Atrophie (Scheidentrockenheit) kommt, häufig geht mit der Abnahme der Hormone auch sexuelle Unlust einher, die Libido lässt nach. Das ist zwar ein Phänomen, das Männer und Frauen gleichermaßen betrifft, im Prinzip, doch haben Frauen ab dem Alter von etwa 50 Jahren viel öfter keine Lust als ihre Partner.

Nach Zahlen der North American Menopause Society haben Frauen in den USA insgesamt etwa zwei oder dreimal so häufig „keinen Bock“ auf Geschlechtsverkehr als Männer. Interessant ist hierbei und optimistisch stimmend, dass Frauen über 65 schon wieder mehr Lust auf Sex haben als in der Altersstufe zwischen 45 bis 64. Hier gaben zwölf Prozent der Befragten einer Studie an, wenig Begierde zu verspüren. Doch den meisten Frauen ist es nicht egal, sie empfinden es als partnerschaftliches Problem.

Lesen Sie mehr zum Thema: Sexualität ab 50

Haarausfall am Kopf

Zwar bekommen Frauen keine Glatze, doch im Scheitelbereich kann es in den Wechseljahren zu Haarausfall kommen, so dass diese Stelle nur dünn behaart ist. Die Ursache ist ein Hormon, das sich Dihydrotesteron (DHT) nennt, was bedeutet, der Haarausfall ist androgenetisch bedingt (erblich, durch Androgene, männliche Hormone ausgelöst).

Zwar lässt in den Wechseljahren zum einen auch die Produktion einiger wichtiger männlicher Hormone nach, die der weibliche Körper zumindest bis dahin benötigt hat. Zum anderen: durch das Nachlassen der Produktion von Östrogen kann das Dihydrotesteron seine Wirkungen auf die Haarwurzeln entfalten. Die reagieren überempfindlich auf das Hormon – mit Haarausfall.

Blasenschwäche

Wenn Frauen älter werden, wird häufig auch ihr Beckenboden schwächer. Das führt zu einer sogenannten Belastungsinkontinenz. Das bedeutet, wenn die Frau niest oder lacht oder hustet oder Sex hat, verliert sie kleine Mengen an Harn. In den Wechseljahren kommt dann – durch das Nachlassen der Östrogenproduktion – hinzu, dass das Gewebe erschlafft, die Schleimhäute weniger durchblutet werden, die Blasenschließmuskeln nicht mehr so kräftig sind. Das verstärkt die Blasenschwäche. Schließlich treten auch Entzündungen häufiger auf.

Risiken für Krankheiten in den Wechseljahren steigt

Schließlich nimmt das Risiko, bestimmte Krankheiten zu bekommen, deutlich zu. Hierzu zählen Herz- und Kreislauferkrankungen, Schlaganfall und Osteoporose.

Studie zu den Beschwerden in den Wechseljahren der Frau

Eine Studie der Klinik und Poliklinik für Psychotherapie und Psychosomatik der Uniklinik Dresden aus dem Jahr 2014 zweifelt übrigens generell an, dass die aufgezählten Beschwerden – außer Hitzewallungen und Schweißausbrüchen – ausschließlich mit den Wechseljahren zu tun haben.

Wörtlich sagen die Autorinnen der Studie: „Die in der Literatur als klimakterisch interpretierten Symptome müssen kritisch als phasenspezifische Symptome hinterfragt werden und weitere Einflussfaktoren auf die wahrgenommene Symptomschwere ursächlich untersucht werden“. Diese Studie und ihre Hauptthese sind unter Experten umstritten. Vor allem auch wird die Grundlage der Studie angezweifelt: zu wenige Frauen im eigentlichen Klimakterium seien befragt worden.