Hilfsmittel bei körperlichen, sexuellen Einschränkungen für den Mann

Über Gleitcremes für die Frau bei Scheidentrockenheit haben wir oben schon gesprochen. Auch über Nahrungsergänzungsmittel, die dazu führen, dass vermehrt Scheidenflüssigkeit gebildet wird und die aphrodisische Wirkung haben.

Die häufigste körperliche Einschränkung beim Mann, es wurde eben in einer Studie erwähnt, ist die erektile Dysfunktion, also das Problem, dass der Penis nicht mehr oder kaum noch steht und es somit schwierig wird, „normalen“ Geschlechtsverkehr zu haben.

Ohne dem Sexualhormon Testosteron geht gar nichts

Es gibt wenige Männer, die dieses Problem überhaupt nicht bekommen. Die Frage ist meistens nur, wann es beginnt, denn auch bei Männern nimmt die Hormonproduktion – von Testosteron – eben im Alter ab. Das führt dazu, dass das Penisgewebe weniger elastisch ist als früher und mehr körperliche Stimulation zum Erreichen einer Erektion notwendig wird, außerdem braucht der Mann für eine Erektion länger und sie ist weniger spontan. Der sinkende Testosteronspiegel führt in der Regel auch zu einer Abnahme der Libido.

Können schädigend auf die Libido wirken: Krankheiten und Operationen, Ernährung sowie der Konsum von Genussmitteln

Hinzu kommen die eben schon angesprochenen weiteren körperlichen Einschränkungen, die sich auf die Potenz des Mannes auswirken wie Durchblutungs- und damit Erektionsstörungen wegen Diabetes, Arteriosklerose und Operationen im Beckenbereich. Schließlich rächen sich manche Ernährungsgewohnheiten oder manches Verhalten aus der Jugend. Alkohol- und Nikotinkonsum können vor allem bei Männern bereits vorhandene Erektionsstörungen verstärken.

Mittel und Alternativen gegen Erektionsstörungen

Der wohl berühmteste Wirkstoff, der bei Störungen der erektilen Funktion des männlichen Geschlechtsorgans eingesetzt wird, ist Sildenafil, eher bekannt unter dem Markennamen Viagra. Viagra war das erste (verschreibungspflichtige) Medikament, das zur Behandlung von Potenzstörungen des Mannes eingesetzt wurde, und schrieb weltweit eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Inzwischen sind z. B. mit Tadalafil oder Vardenafil ähnlich wirksame Substanzen auf den Markt gekommen.

All diese Potenzmittel auf chemischer Basis haben gemeinsam, dass sie mitunter lebensgefährliche Nebenwirkungen haben. Aber es gibt auch (weitaus ungefährlichere) Alternativen, die zwar in der Wirkung etwas schwächer sind, dafür auch mit weniger gesundheitlichen Risiken verbunden sind. Neben Sildenafil & Co. gibt es zahlreiche andere Potenzmittel mit anderen Stoffen.

Präparate zur Behandlung von erektiler Dysfunktion auf Basis von natürlichen Wirkstoffen und Nährstoffen:

  • L-Arginin
  • L-Citrulin
  • Tribulus Terrestris
  • Piper Cubeba
  • Dan Shen
  • Yohimbin: wird aus der Rinde des Yohimbebaumes gewonnen

Medikamente auf chemischer Basis, die ebenfalls als PDE-5-Hemmer wirken:

  • Tadalafil (Handelsname Cialis)
  • Vardenafil (Handelsname Levitra)

Schließlich wird auch die sogenannte Penisspritze angeboten sowie ein über die Harnröhre eingeführtes Minizäpfchen. Mechanische Erektionshilfen sollen ebenfalls anerkannt wirksam sein wie etwa eine Vakuumpumpe in Verbindung mit Erektionsringen. Die Kosten für eine solche Therapie werden in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

Das Potenzmittel Sildenafil bei erektiler Dysfunktion

Die potenzsteigernde Wirkung von Sildenafil, das ist der Wirkstoff, der in dem in Deutschland, Österreich und der Schweiz verschreibungspflichtigen Medikament Viagra (und deren Generika) enthalten ist, wurde zufällig entdeckt.

In den neunziger Jahren untersuchte ein britischer Arzt Sildenafil nämlich als Mittel zur Behandlung von Bluthochdruck und Angina Pectoris. Ein Reinfall, wie sich herausstellte, aber mit einer interessanten Nebenwirkung, die er in einem Telefongespräch mit einem Pharmavertreter des US-Unternehmens Pfizer zum Besten gab. Sildenafil hilft bei Erektionsstörungen.

Es handelt sich hier um einen Arzneistoff, der aus einer Gruppe gefäßerweiternder Substanzen stammt, einen sogenannten PDE-5-Hemmer. Wie der Name schon sagt, wird ein Enzym mit dem Namen PDE-5 gehemmt, wodurch sich die Blutgefäße im Penis entspannen und Blut einströmt. Pfizer brachte Sildenafil als Mittel zur Behandlung erektiler Dysfunktion 1998 auf den Markt. Sildenafil ist seit 2006 außerdem zur Behandlung von Lungenhochdruck zugelassen.

Nebenwirkungen von Sildenafil

Zu den bekanntesten Nebenwirkungen von Sildenafil gehören

  • Kopfschmerzen,
  • Gesichtsrötungen,
  • Magenbeschwerden wie Übelkeit und Erbrechen,
  • Muskelschmerzen,
  • Hörstörungen und
  • Schnupfen.

Gefährlich sind vor allem im Internet verbreitete, verunreinigte Nachahmerprodukte und Fälschungen, aber auch die Anwendung bei Kontraindikationen wie etwa einer koronaren Herzkrankheit. Sildenafil soll etwa eine Stunde vor dem Geschlechtsverkehr eingenommen werden und wirkt rund vier Stunden. Zur Erektion kommt es nur durch sexuelle Stimulation. Bei erektilen Dysfunktionen, die durch Nervenschäden hervorgerufen wurden, wirken Viagra und Co von daher nicht.

Bis Mitte 2013 wurden weltweit rund 37 Millionen Männern 1,8 Milliarden Tabletten von Viagra verschrieben. Das Medikament hat dazu geführt, dass vor allem in Asien weniger klassische Aphrodisiaka verkauft werden, die etwa Substanzen enthalten, die aus seltenen Tierarten (s. Bsp. Haiflossen) gewonnen werden.